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Nachhaltigkeit von Sanierungserfolgen: Rückfall in alte Muster verhindern!
Ein Unternehmen erfolgreich durch eine Krise zu führen, Restrukturierungen umzusetzen und operative Verbesserungen nachhaltig zu etablieren, ist die Kernkompetenz eines erfahrenen Interim Managers. Doch viel zu häufig zeigt die Praxis: Sobald das Mandat des Interim Managers endet, kehren alte Muster zurück, und mühsam errungene Erfolge geraten ins Wanken. Erfolg und Misserfolg zeigen vor und nach der Krise immer zur Führung!
Risiken durch fehlende Konsequenz in der Personalpolitik
Weil der Mut zur langfristigen Konsequenz fehlt, werden in Restrukturierungen unbequeme Entscheidungen oft nur temporär getroffen. Kritische Führungskräfte, die maßgeblich zur Krise beigetragen haben, werden allzu oft auch nach dem Mandat toleriert. Insbesondere in mittelständischen Familienunternehmen zeigt sich regelmäßig eine falsch verstandene Loyalität zu Familienangehörigen oder langjährigen Mitarbeitern. Schlüsselpositionen werden nicht selten weniger nach fachlicher Kompetenz, sondern nach der Nähe zur Inhaberfamilie vergeben bzw. wird an ihnen festgehalten. Solche Kompromisse gefährden nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit und können Ursprung neuer Krisen sein.
Wiederholt zu schnelles und unkontrolliertes Wachstum
Eine weitere Gefahr stellt ein wiederholt unkontrolliertes und zu schnelles Wachstum nach der überstandenen Sanierung dar. Nicht selten wollen Unternehmen die scheinbar verlorene Zeit rasch aufholen und Marktanteile zurückgewinnen, ohne zuvor ihre organisatorischen und finanziellen Kapazitäten über das Mindestmaß hinaus angepasst zu haben. Strukturen, Prozesse und Ressourcen laufen Gefahr, erneut unter Druck zu geraten, sodass die nächste Schieflage vorprogrammiert ist – nämlich in Folge der wiederholten Vergaloppierung in der Expansion.
Stabilität durch konsequente Organisationsentwicklung
Deshalb ist es essenziell, dass nach einer erfolgreichen Sanierung die Aufbau- und Ablauforganisation nicht vernachlässigt, sondern konsequent weiterentwickelt wird. Organisation und Prozesse sind keine unnötigen Kosten, sondern stabilisierende Faktoren für nachhaltigen Erfolg. Gemäß dem Motto „Die Organisation muss stärker sein als das Produkt" gilt es, eingeführte Verbesserungen und Kontrollmechanismen dauerhaft beizubehalten und weiter auszubauen.
Die Bedeutung von Revision und Compliance
Ebenso wichtig sind eine starke Revision und eine leistungsfähige Compliance. Gerade in regulierten Branchen wie dem Automobilhandel oder der Hafenlogistik können fehlende Kontrollstrukturen schwerwiegende Konsequenzen haben. Ohne interne Überwachung und klare Compliance-Strukturen drohen Ineffizienzen oder gar gravierende Verstöße, die das Unternehmen erneut gefährden können.
Personalmaßnahmen als Kern erfolgreicher Restrukturierung
Neben den bekannten Hard Facts wie Standortschließungen oder dem Verkauf von Unternehmensteilen sind Personalmaßnahmen ein entscheidender Baustein restriktiver und expansiver Restrukturierungselemente. Diese Personalmaßnahmen umfassen nicht nur die Trennung von Minderleistern, einer Verschlankung des mittleren Managements und des unproduktiven Bereichs, die konsequente Neubesetzung von Schlüsselpositionen, sondern auch eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmenskultur. Der langfristige Erfolg einer Restrukturierung hängt auch entscheidend davon ab, dass Führungskräfte und Mitarbeiter den Veränderungsprozess verstehen, akzeptieren und aktiv mittragen.
Finanzielle Disziplin als langfristige Erfolgssicherung
Finanziell lauern weitere Fallstricke: Häufig wird nach der Krise die Innenfinanzierung aus Abschreibungen und Rückstellungen wiederholt überstrapaziert, ohne die notwendige Reinvestition sicherzustellen. Hinzu kommt eine Wiederbelebung der Ausschüttungspolitik, auf die im Rahmen der Restrukturierung für den Moment verzichtet werden musste. Damit wird dem gerade sanierten Unternehmen erneut dringend benötigtes Eigenkapital entzogen. Beide Verhaltensweisen entziehen der Unternehmung mittelfristig Substanz und erhöhen die Anfälligkeit für neue Krisen.
Integration externer Kompetenz und Kontrollgremien
Um langfristige Erfolge sicherzustellen, braucht es daher zusätzliche strategische Ansätze: So könnte beispielsweise der Interim Manager dauerhaft ins Management integriert werden. Damit wird nicht nur externes Know-how, sondern auch bewährte Restrukturierungserfahrung langfristig gesichert. Ebenso hilfreich ist die Einrichtung eines Aufsichtsgremiums, etwa eines Beirats oder Aufsichtsrates, der die Geschäftsleitung regelmäßig kontrolliert und berät und den Gesellschaftern als Sparringspartner zur Seite steht. Ein solches Gremium hilft dabei, kritische Entscheidungen objektiv zu treffen und etablierte Standards dauerhaft aufrechtzuerhalten.
Fazit
Der nachhaltige Erfolg einer Sanierung hängt unmittelbar von der Führungsspitze ab. Mut zur Konsequenz bei personellen, organisatorischen und finanziellen Entscheidungen ist entscheidend. Unternehmen, die diesen Schritt konsequent gehen und externe Kompetenz dauerhaft integrieren – sei es durch feste Integration des Interim Managers oder durch die Gründung eines Aufsichtsgremiums – sichern langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wer hingegen in alte Gewohnheiten verfällt, setzt den Grundstein für die nächste Krise.
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