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Automotive: Wie lässt sich ein Generationswechsel in ein Restrukturierungsprojekt integrieren?
Branche: Fahrzeugbau - Zulieferer
Linienfunktion: Personal - Leitung und Projektmanagement
Thema: Restrukturierung, Nachfolgeregelung, Personalentwicklung
Umsatz: 130 Mio. Euro
Mitarbeiter: 380
Aufgabe:
Das Projekt bestand aus insgesamt drei Phasen. In der ersten Phase ging es um akutes Krisenmanagement; in der zweiten Phase wurden weitere Produktivitäts-Steigerungsprogramme in allen Sparten des Unternehmens durchgeführt. Im Rahmen der Reorganisation wurde klar, dass es Zeit wäre, einen Generationswechsel geordnet herbeizuführen, was ein Karriere- und Nachfolgeprogramm für die wichtigsten Managementpositionen, einschliesslich der Geschäftsführung, beinhaltete. Das war die dritte Phase des Projektes. Dabei standen drei Fragen im Vordergrund: Kann ein Familienunternehmen auch in der dritten Generation noch ausschließlich von Familienmitgliedern geführt werden? Wie lässt sich ein Generationswechsel in ein Restrukturierungsprojekt integrieren? Muß alles schnell gehen oder ist Zeit ein entscheidender Faktor um eine überzeugende Reife zu erlangen?
Lösung:
Der erste Schritt bestand darin, die Kandidaten, die in der Hierarchie des Unternehmens aufsteigen könnten, festzulegen und ein Raster von Kriterien, Anforderungen und notwendigen beruflichen Evolutionen zu definieren und den Rhythmus zu finden, wie sie durchlaufen werden. Ein entscheidendes Detail für das interne Nachfolgeprogramm ergab sich erst bei der genaueren Analyse von Projekten anderer Unternehmen, die es schafften, die meisten ihrer Führungspositionen mit Mitarbeitern aus den eigenen Reihen zu besetzen, anstatt sie auf dem Markt zu rekrutieren.
Die fünf Phasen des Projektes sind in ihrer zeitlichen Abfolge:
Ergebnis:
Mit der Einführung des neuen Prozesses konnte das Unternehmen in den letzten Jahren der Reorganisation die Schulungs- und Entwicklungskosten für Führungskräfte um 58% senken und die Zahl der mit internen Talenten besetzten Stellen um 40% erhöhen.
Dieser Teil der Reorganisation erschafft ein sehr robustes Unternehmen, da ein neuer Typ Chancen-Risiken-Manager auf unterschiedlichen Ebenen im Unternehmen erschaffen wurde. Dieser Aspekt wurde besonders gut beim Thema Digitalisierung sichtbar. Jedoch darf dieses Wort nicht zu einem Buzz Word werden - die Gefahr ist offenbar sehr groß!
Im Verlauf des Reorganisationsprogramms zur Definition der neuen Führungsmannschaft, kam selbstverständlich die Digitalisierung und Automatisierung als eine Art Allheilmittel sofort an allen Stellen auf den Tisch. Das Verständnis war in den meisten Fällen, dass man vorhandenen statische Prozesse doch einfach digitalisieren könnte, sprich auf ein Hardwaregerät übertragen. Da dieser Ansatz sehr schnell ins Leere lief, drohten massiv Kapazitäten ohne zusätzlichen Nutzen belegt zu werden.
In Folge dieser Selbsterkenntnis drehte sich die Sichtweise komplett. Digitalisierung und Automatisierung waren nicht mehr der Selbstzweck, sondern stellten sich als hochtechnisches Werkzeug im Kontext neuer Prozesse dar. Digitalisierung und Automatisierung lieferten nun einen massiven Support in einem dynamisierter Umfeld von Vertrieb, Auftragsklärung, Auftragsabwicklung, Supply Chain Management, Produktion, Logistik und Auslieferung an die Systemlieferanten der Automobilindustrie.
In einer späteren Phase wird überlegt, auch Lieferanten und Entwicklungspartner einzubinden; allerdings ist der Mandant zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so reif, um diesen Schritt nun zu vollziehen.
Frank P. Neuhaus
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