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Public Affairs ad Interim – Warum Unternehmen Interim Manager stärker nutzen sollten
Public Affairs ad Interim – Eine seltene Disziplin
Public Affairs (PA) ist ein strategisches Instrument, das Unternehmen dabei hilft, ihre Interessen an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu vertreten. Während Agenturen und interne PA-Teams die Landschaft dominieren, bleibt die Rolle von Interim Managern in diesem Bereich weitgehend unbesetzt.
Agenturen bieten umfassende Dienstleistungen an, darunter politisches Monitoring, strategische Beratung und Wissensmanagement. Sie ergänzen interne PA-Teams, die zumeist mit den komplexen Fragestellungen ihrer jeweiligen Branche befasst sind und dadurch kaum Zeit für übergeordnete strategische Projekte haben.
Hier kommen Interim Manager ins Spiel: Sie übernehmen bedeutende Projekte, für die das Kernteam keine Kapazitäten hat – etwa die Entwicklung neuer Konzepte und deren Implementierung. Dennoch werden sie selten angefragt. Der Hauptgrund dafür ist, dass erfahrene PA-Experten oft direkt in hochdotierte Festanstellungen wechseln. Sie verfügen über wertvolle Netzwerke und tiefgehende Branchenkenntnisse, weshalb Unternehmen sie langfristig binden wollen. Zudem fehlt es an finanziellen Anreizen für die Selbstständigkeit in diesem Bereich – das Risiko ist hoch, und der Markt für kurzfristige Einsätze ist im Vergleich zu anderen Branchen wenig dynamisch.
Warum gibt es so wenige selbstständige Berater in diesem Bereich?
Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für Unternehmen?
1. Die Landschaft der Public-Affairs-Beratung
Public Affairs ist eine Disziplin, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, insbesondere in regulierten Märkten und Branchen mit engem politischem Bezug. Unternehmen und Organisationen müssen ihre Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträgern, Verbänden und der Öffentlichkeit strategisch vertreten. Dabei gibt es zwei zentrale Akteure: Agenturen und interne PA-Teams.
Agenturen – Die dominierenden Berater
Public-Affairs-Agenturen sind weit verbreitet und übernehmen eine beratende Rolle für Unternehmen. Sie bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter:
- Politisches Monitoring: Identifikation relevanter politischer Entwicklungen und Gesetzesvorhaben.
- Stakeholder-Management: Aufbau und Pflege von Beziehungen zu politischen Akteuren und Interessengruppen.
- Strategische Beratung: Unterstützung bei Positionierung, Argumentation und der Ausarbeitung politischer Kampagnen.
- Wissensmanagement: Bereitstellung von Informationen, Analysen und Trendprognosen für interne Teams.
Agenturen ergänzen bestehende PA-Teams in Unternehmen, indem sie spezialisierte Expertise und zusätzliche Ressourcen bereitstellen. Ihre Beratungsleistung ist projektbezogen oder langfristig angelegt, jedoch fokussieren sie sich primär auf externe Unterstützung und nicht auf die direkte Umsetzung strategischer Projekte innerhalb eines Unternehmens.
Interne PA-Teams – Thematische Experten in „Bubbles"
Interne PA-Teams sind unverzichtbar für die kontinuierliche Interessenvertretung eines Unternehmens. Sie arbeiten tiefgehend an den komplexen Fragestellungen ihrer jeweiligen Branche und konzentrieren sich auf spezifische Themenfelder. Typischerweise wechseln die Schwerpunkte regelmäßig innerhalb des Teams, sodass Mitarbeiter zwischen verschiedenen thematischen Bereichen rotieren.
Diese Organisationsstruktur hat Vorteile, da interne Experten tiefgreifendes Fachwissen zu politischen Entwicklungen aufbauen. Allerdings kann sie dazu führen, dass übergeordnete strategische Initiativen nicht nachhaltig verfolgt werden. Die Fokussierung auf kurzfristige politische Reaktionen lässt wenig Raum für strukturelle Weiterentwicklungen.
Warum es kaum selbstständige Berater gibt
Selbstständige PA-Berater sind in diesem Markt selten. Das liegt an mehreren Faktoren:
- Marktdynamik: Unternehmen bevorzugen etablierte Agenturen, die über große Netzwerke und Ressourcen verfügen.
- Finanzielle Anreize: Hochqualifizierte PA-Experten finden sich meist in hochdotierten Festanstellungen, sodass der Weg in die Selbstständigkeit wenig attraktiv erscheint.
- Projektcharakter: Public-Affairs-Arbeit ist selten temporär – Unternehmen benötigen kontinuierliche Unterstützung und seltener kurzfristige Interventionen.
- Risiko der Selbstständigkeit: Da Interim Management in PA nicht weit verbreitet ist, fehlen klare Marktstrukturen und die Nachfrage für unabhängige Berater.
2. Die Arbeitsweise festangestellter PA-Experten
Festangestellte Public-Affairs-Experten sind das Rückgrat der politischen Interessenvertretung eines Unternehmens. Sie bewegen sich in einem dynamischen Umfeld, das von regulatorischen Entwicklungen, politischen Prozessen und gesellschaftlichen Trends geprägt ist.
Thematische Spezialisierung und Rollenwechsel
In den meisten Unternehmen arbeiten PA-Teams mit thematischen Schwerpunkten, die sich je nach strategischer Notwendigkeit verschieben. Experten sind dabei oft in „Bubbles" organisiert – Gruppen von Fachleuten, die sich intensiv mit bestimmten Themenbereichen befassen, etwa Energiepolitik, Digitalregulierung oder Gesundheitswesen.
Dieses Rotationsprinzip sorgt für eine kontinuierliche Wissensentwicklung innerhalb des Teams und sichert die Anpassungsfähigkeit an politische Veränderungen. Gleichzeitig kann es aber dazu führen, dass übergeordnete strategische Initiativen nicht nachhaltig verfolgt werden.
Die Grenzen des internen PA-Teams
Während interne PA-Teams eine entscheidende Rolle in der Interessenvertretung eines Unternehmens spielen, gibt es klare Grenzen ihrer Arbeitsweise:
- Kapazitätsengpässe
- Kurzfristige politische Reaktionen
- Wenig externe Impulse
Diese Strukturen erklären, warum Interim Manager in Public Affairs theoretisch einen Mehrwert bieten könnten – aber dennoch selten eingesetzt werden.
3. Die Rolle von Interim Managern in Public Affairs – Ein unterschätztes Potenzial
Warum Unternehmen von Interim Managern profitieren
✅ Fokus auf strategische Projekte ✅ Frischer Blick und neue Impulse ✅ Flexibilität und schnelle Umsetzung ✅ Effektives Stakeholder-Management ✅ Effizienzsteigerung
Wann Unternehmen Interim-Manager einsetzen sollten
- Unternehmenswachstum
- Regulatorische Veränderungen
- Krisenmanagement
- Innovation und Neuausrichtung
Fazit: Public Affairs Interim Management – Eine Chance für Unternehmen
Trotz der aktuellen Zurückhaltung gegenüber selbstständigen Public-Affairs-Experten könnten sich Unternehmen in Zukunft vermehrt für Interim-Modelle öffnen – insbesondere in Phasen des Wandels.
Melanie Hessler
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