By Rudi Grebner on Donnerstag, 19. Dezember 2024
Category: Case Studies

Kunststoff: Neu aufgesetzte Kernteams stabilisieren die Produktion

Branche: Kunststoff, Automobilzulieferer

Linienfunktion: Technik (Werkleiter + Restrukturierungs-Manager)

Thema: Reorganisation, Personalentwicklung, Leadership

Umsatz: ca. 18 Mio. Euro pro Jahr

Mitarbeiter: ca. 100

Aufgabe:

Reorganisation des Unternehmens.

Ausgangssituation:

Das Produktionswerk hatte seit Jahren kein Neuprojekt gewinnen können, so dass im Laufe von 3 Jahren die Mitarbeiterzahl von über 200 auf 100 sank. Besonders im Facharbeiterbereich war ein niedriges und somit kritisches Level erreicht. Eine negative Grundstimmung war deutlich spürbar. Dies sollte sich jedoch (nach Meinung des General Managements) ändern, da überraschend wichtige und umfangreiche Produkte mit entsprechenden Investitionen für den Standort gewonnen werden konnten. Die verbliebene Führungsmannschaft sah sich deutlich überfordert und war den neuen Aufgabenstellungen nur bedingt gewachsen. So entstand weitere Frustration innerhalb der Führungsebene, die auf die Mitarbeiter übertragen wurde.

Vor diesen Hintergrund, bildete sich ein Krankenstand von 30% in der Belegschaft über Monate. Die wenigen verbliebenen und motivierten Fachkräfte, „die den Laden am Laufen halten", leisteten Sonderschichten und Überstunden. Jedoch war speziell die Leistungsgrenze bei den Schichtleitern erreicht, die täglich neue Zeitarbeiter integrieren mussten und wenig Unterstützung von den Vorgesetzten erhielten.

Lösung:

Um die Fachkräfte und Schichtleitung zu entlasten, wurden potentielle Kernteam- Mitglieder aus dem „Werker-Pool" ausgewählt, die nach Empfehlung ihrer Schichtleiter geeignet wären, um Zusatzaufgaben zu übernehmen.

Es wurden pro Schicht 3 Mitarbeiter in essentiellen Schwerpunkten durch Fachkräfte, Schichtleitung und mir weitergebildet. Die Schwerpunkte waren in die Bereiche Wartung, Qualitätssicherung, Dokumentation, Unterweisung von Mitarbeitern und speziellem Maschinenwissen gegliedert. Durch diese Förderung erreichten die meisten Kernteam- Mitglieder innerhalb von 8 Wochen ein Wissen und Können, das die Schichtleitung deutlich entlastete. Abgesichert wurden die Fortschritte über eine Qualifizierungsmatrix, die wöchentlich mit der Schichtleitung und Produktionsleitung abgeglichen wurde.

Durch die Einbindung der Fachkräfte und Schichtleiter in dieses Programm wurden noch vorhandene Defizite erkannt und konnten durch zusätzliche Schulung behoben werden. Alle Beteiligten empfanden dieses intensive und doch zeitlich absehbare Projekt als wertschätzend und motivierend.

Eine offizielle Ernennung, mit einer entsprechenden Funktionszulage, wurde nach Erreichen von 70% der möglichen Punktzahl vollzogen.

Eine zweite Gruppe mit jeweils 3 Werkern pro Schicht wurde zeitversetzt gestartet - mit dem Ziel: Mindestens 30% der Produktionsmitarbeiter sind Kernteam-Mitglieder.

Ergebnis:

Die Produktion läuft stabil auf hohen Qualitätsniveau. Die Motivation der Fachkräfte und Schichtleiter ist durch die abrufbare Unterstützung gesichert.

Die notwendigen Wechsel in der Führungsebene, hatten keinen negativen Einfluss auf die Performance des Werkes.

Die Personalkosten wurden um gut 10% reduziert, was einer Einsparung von jährlich etwa 300k Euro entsprach. Gleichzeitig wurden die Logistikkosten um gut 50 k Euro pro Jahr gesenkt.

Rudi Grebner
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