Elektrofahrzeuge aus China: Wie sie die thailändische Automobilzulieferkette ordentlich durcheinanderwirbeln
In Thailand rollen immer mehr Elektrofahrzeuge (EVs) über die Straßen, und das nicht zu knapp! Innerhalb weniger Jahre hat sich ihre Anzahl mehr als verdoppelt. Laut der Electric Vehicle Association of Thailand (EVAT) stieg die Anzahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen verschiedener Typen im Jahr 2023 auf 100.219 Einheiten, was einem Wachstum von 380 % gegenüber 20.816 Einheiten im Jahr 2022 entspricht. Dank der staatlichen Unterstützung und saftigen Steuersenkungen brummt der Markt – und das nicht auf leisen Sohlen.
Die Regierung hat im Jahr 2022 das Einfuhrzoll-Drama entschärft, indem sie die Zölle von 80 % auf 40 % senkte und die Verbrauchssteuer von 8 % auf 2 % drückte. Kein Wunder, dass immer mehr Anbieter auf den E-Zug aufspringen – so sehr, dass einige Firmen keine Reservierungen mehr annehmen, weil die Warteschlangen aus allen Nähten platzen.
Es wird erwartet, dass der Import von Elektrofahrzeugen im Rahmen der EV 3.5 Politik zwischen 2023 und 2024 etwa 175.000 Einheiten erreichen wird. Dies wird voraussichtlich die inländische Produktion ankurbeln, so dass bis 2026 schätzungsweise 350.000 bis 525.000 Elektrofahrzeuge in Thailand vom Band laufen werden. Die finanzielle Unterstützung für die EV 3.5 Politik wird auf ca. 34,06 Milliarden Baht geschätzt.
E-Mobilität: Thailänder sind Feuer und Flamme!
Eine aktuelle Studie von Deloitte Global Automotive zeigt: Die Thailänder lieben ihre Elektroautos. Ganze 49 % sind überzeugt, dass die geringeren Emissionen ein Hauptgrund sind, sich für ein E-Fahrzeug zu entscheiden. Damit sind sie sogar umweltbewusster als ihre Nachbarn in Südostasien. Doch auch in puncto Komfort haben die Thais hohe Ansprüche: Sie erwarten eine Reichweite von 560 Kilometern pro Ladung – deutlich mehr als der regionale Durchschnitt von 491 Kilometern.
Ein weiteres spannendes Detail: 69 % der Thailänder wollen ihre E-Fahrzeuge am liebsten zu Hause aufladen – da fällt das nächtliche Tanken fast so leicht wie das Einschlafen.
Auswirkungen auf die thailändische Zulieferkette: Was passiert jetzt?
Mit dem Boom der E-Fahrzeuge steht Thailands Automobilzulieferkette vor einem echten „Game-Changer". Die gute Nachricht: Es gibt Wachstumschancen. Die schlechte? Einige Zulieferer werden vom Aussterben bedroht sein.
Laut einer Deloitte-Studie werden die Lieferketten in bestimmten Bereichen in die Höhe schnellen: Antriebe und Batterien könnten bis zu 475 % wachsen, während fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und Sensoren einen Anstieg von 150 % verzeichnen könnten.
Doch nicht alle haben Grund zum Jubeln. Traditionelle Bereiche wie Verbrennungsmotoren, Kraftstoffsysteme und Getriebe könnten um bis zu 15 % schrumpfen. Ein Paradigmenwechsel steht bevor – und die Automobilindustrie muss sich darauf vorbereiten.
Herausforderungen und Chancen: Der wilde Ritt beginnt!
Die größte Herausforderung? Alles ändert sich – ständig. Lieferanten, Technologien, Produktionsprozesse – nichts bleibt, wie es ist. Die Pandemie hat die Logistik ordentlich auf den Kopf gestellt, und die Verantwortlichen tun sich schwer, neue Risiken richtig einzuschätzen.
Aber wo Herausforderungen sind, da gibt es auch Chancen: Neue Akteure drängen in die Branche, und es ist an der Zeit, sich von alten Lieferantenstrukturen zu verabschieden. Wer jetzt nicht auf vertikale Integration setzt, um Abhängigkeiten zu reduzieren, läuft Gefahr, hinterherzuhinken. Denn wer will schon auf die Konkurrenz angewiesen sein?
Fazit: Thailand, mach dich bereit für die E-Zukunft!
Die Elektromobilität in Thailand hat einen Turbo gezündet, und es wird nicht lange dauern, bis sich das gesamte Automobil-Ökosystem verändert. Zulieferer müssen sich warm anziehen, wenn sie mit dem Wandel Schritt halten wollen. Aber eines ist sicher: Es bleibt spannend!
Karlheinz Zuerl
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