Branche: Kunststoffverarbeitung (Spritzgusstechnologie)
Funktion: Technik/Produktion (Werkleiter)
Thema: Restrukturierung und Schließung
Umsatz: ca. 50 Mio. Euro p.a.
Mitarbeiter: ca. 120
Ausgangslage:
Das vorliegende Fallbeispiel betrifft ein Unternehmen, welches die Diversifizierung erfolgreich geschafft hat und neben dem Bereich Automotive und Defense auch im Consumer-Bereich Kunden akquirieren konnte. Das traditionsreiche Familienunternehmen wurde vor geraumer Zeit von einer deutschen Private Equity Gesellschaft erworben. Neben drei Standorten in Deutschland gibt es weitere Produktionsstandorte in Ungarn und Weißrussland. Im wesentlichen werden Teile im Spritzgussverfahren hergestellt. Zu den Kunden zählen neben den namhaften Big Three der Automobilzulieferer mit ihren Standorten in Deutschland und Osteuropa auch Waffenhersteller und Hersteller der weißen Ware.
Aufgabe:
Meine Aufgabe war es, als Werkleiter die Schließung vorzubereiten und umzusetzen mit dem letztendlichen Ziel, den Standort "besenrein" zu einem festgelegten Zeitpunkt zu übergeben. Am betroffenen Standort in Südbaden waren ca. 100 Menschen in Brot und Geld, das Unternehmen dort hatte eine lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte. Ein verhandelter Sozialplan lag vor, auch die Schließungspläne waren vor Einsatz des Interim Managers von der Eigentümergesellschaft kommuniziert.
Ich traf auf ein hochsensibles, vielschichtiges und komplexes Umfeld sowohl im personellen als auch im technischen Umfeld. Mitarbeiter, die schon ihre Ausbildung im Unternehmen gemacht hatten und ihr gesamtes Berufsleben in dem sehr familiär geprägten Unternehmen verbracht hatten, verloren ebenso ihren sicher geglaubten Arbeitsplatz wie auch die 4 Auszubildenden in technischen und kaufmännischen Berufen. Hochautomatisierte und verkettete Anlagen wurden über die Jahre hinweg von den Beschäftigten entwickelt und perfektioniert. Dieses Know-how trug dazu bei, dass trotz der bevorstehenden Standortschließung noch ein Produktneuanlauf für einen tier 1 erfolgreich bewältigt werden musste inclusive Run@Rate und Prozessabnahme.
Lösung:
Welches waren die entscheidenden Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Bewältigung des Mandats?
- Klare, offene und ehrliche Kommunikation seitens des Interim Managers.
- Ansprechbar sein für die Nöte der Beschäftigten und aktive Unterstützung bei der Suche einer neuen Arbeitsstelle.
- Offene und transparente Projektsteuerung mit klaren Meilensteinen und eindeutig beschriebenen Maßzahlen.
- Offene und ehrliche Kommunikation gegenüber den Kunden bei auftretenden Schwierigkeiten und Verzögerungen.
Ergebnis:
Durch diese Herangehensweise war es mir möglich, trotz der bevorstehenden Schließung Sonderschichten mit den Arbeitnehmervertretern zu vereinbaren und hiermit die erforderlichen Vorlaufmengen termingerecht produzieren zu können. Jedes Mandat erfordert eine maßgeschneiderte Vorgehensweise und eine balancierte Schwerpunktsetzung der Hardfacts sowie der Softfacts. Dieses Wissen lässt sich nur schwer theoretisch aneignen. Vielmehr kann der erfahrene Interim Manager aus der Vielzahl unterschiedlicher Mandate und seinem persönlichen Methodenkoffer für jedes Mandat die richtigen Instrumente zur Anwendung bringen.
Karsten Dittmann
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