By Michael Assmann on Dienstag, 05. Mai 2020
Category: Fahrzeugbau

Fahrzeugbau: Absicherung Serienanlauf bei Lieferantenausfall

Branche: Maschinenbau - Schienenfahrzeuge und Getriebe

Linie: General Management

Themen: Serienanlauf, Verlagerung der Fertigung, Ersatzlinienproduktion, Qualitätssicherung, Supply Chain Management

Umsatz: 75 Mio Euro

Mitarbeiter: 140

Ausgangslage:

Der Lieferant eines Schienenfahrzeugherstellers war in eine angespannte Finanzsituation geraten und teilte seinem Kunden mit, dass es zu deutlichen Verzögerungen in der Zulieferung von Getrieben gemäß der vereinbarten Planung kommen würde.

Da der Schienenfahrzeughersteller sich auf diesen Zulieferer verlassen hatte, war ein hausinternes Ersatzprodukt nicht produktionsbereit. Der Schienenfahrzeugbauer seinerseits lief dadurch Gefahr, die eigenen Lieferzusagen an den Endkunden nicht einhalten zu können.

Die Aufgabe des Interim Managers bestand in der kurzfristigen Lieferabsicherung sowie der Sicherstellung der Operationsfunktionen. Zusätzlich musste er Industrial Engineering, Prototypenmontage und Test für die schnellstmögliche Entwicklung eines internen Ersatzproduktes und dessen Serienanlauf koordinieren.

Lösung:

(1) Zur Lösung des kurzfristigen Lieferproblems wurde nach einer kurzen, intensiven Analyse beschlossen, die Fertigung zum in-house Lieferanten des Schienenfahrzeugherstellers zu verlagern.

(2) Im Rahmen einer Taskforce mit Vertretern aus Arbeitsvorbereitung, Fertigung, Einkauf, Logistik, Qualität, Testing und Projektmanagement wurden die Fertigungsverlagerung geplant und in ihrer Abarbeitung verfolgt. Auch der Lieferant war in dieses Team eingebunden, um in enger Abstimmung das Qualitätsmanagement und die Dokumentation für die Produkte zu organisieren und das Erstmuster abzunehmen.

(3) Die Materialanlieferung an die neu eingerichtete Linie wurde in enger Abstimmung mit der Einkaufsorganisation und den Lieferanten organisiert. Mit der Anlieferung von Montagematerial als Kits wurden von Beginn an Materialfluss und Handling am Montageort optimiert.

(4) Da die Kapazitätsplanung einen zusätzlichen Bedarf an Monteuren aufgezeigt hatte, bestand ein Arbeitspaket in der kurzfristigen Beschaffung und Einarbeitung von Mitarbeitern. Dies stellte eine besondere Herausforderung dar, da der Zeitarbeitsmarkt zum Projektzeitpunkt konjunkturbedingt kaum qualifizierte Kräfte anbot.

(5) Parallel wurden in enger Abstimmung mit dem Engineering Bau und Test des Prototyps für ein konzerneigenes Getriebedesign auf den Weg gebracht.

Ergebnisse:

(1) Ausreichend schneller Serienanlauf der Getriebefertigung auf der hausinternen Ersatzlinie

(2) Vermeidung mehrmonatiger Lieferverzögerungen mit einem resultierenden negativen Cash-Impact im zweistelligen Millionen Euro Bereich

(3) Beschleunigte Optimierung von Qualität und Durchlaufzeiten in der neu eingerichteten Fertigungslinie

(4) Erfolgreiche Prototypenfertigung und Serienstart für das hausinterne Ersatzprodukt in einer Mixed-Model-Fertigung mit erhöhter Produktivität

(5) Aktivierung der Mitarbeiter aller Ebenen und Funktionen zur Zusammenarbeit

Michael Aßmann
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